Mit dem Büro Hohe Brücke gelang dem Architekturbüro AllesWirdGut die Übersetzung des genius loci einer über mehr als 120 Jahre gewachsenen dörflichen Struktur am Hang in die Ebene eines urbanen Gewerbegebiets. Im Vorarlberger Rheintal gelegen definiert sich der Unternehmenssitz von Doppelmayr, Weltmarktführer im Seilbahnbau, nach außen durch eine neun einzelne Häuser verbindende Silhouette, die eine über interne und externe Wege und Plätze vernetzte Bürowelt beherbergt. Präsenz und schlichte Eleganz des Gebäudes sind in einer Bildstrecke der Fotografin Hertha Hurnaus eingefangen, ergänzt durch Momentaufnahmen von Marc Lins, die den Auszug des Unternehmens aus den ehemaligen Arbeitsstätten in Rickenbach dokumentieren. Neben einem Essay des Architekturpublizisten Maik Novotny über die städtebauliche Bedeutung des Placemaking geben drei ausführliche Interviews von Sabine Dreher mit den Protagonisten des Bauwerks Auskunft über dessen strategische Ausrichtung, das Konzept hinter dem architektonischen Entwurf und seine technische Umsetzung.
Das Buch orientiert sich formal und inhaltlich am architektonischen Konzept. So präsentiert sich das Design als Raumkontinuum, durch das man sich blätternd bewegen kann. Text- und Bildebene sind einander nicht 1:1 zugeordnet, sondern erschließen sich im Zuge der Lektüre zu einem schlüssigen Panorama. Der Ein- und Ausstieg der insgesamt acht thematischen Abschnitte erfolgt über unterschiedliche Papiersorten, die sowohl die Optik als auch die Haptik jener Materialien wiedergeben, die das Erscheinungsbild der neun Häuser der Unternehmenszentrale maßgeblich prägen.
Für: Doppelmayr AG und AllesWirdGut Architektur_Verlag: Birkhäuser Verlag_Sabine Dreher, Liquid Frontiers (Hg.)_Fotos: Hertha Hurnaus, Marc Lins_Lithographie: Günter König